Die Vojta-Therapie wurde von ihrem Namensgeber Prof. Dr. Vaclav Vojta (1917-2000) Neurologe und Kinderneurologe begründet. Es handelt sich hierbei um eine Physiotherapeutische Basistherapie, die bei praktisch jeder Haltungs- und Bewegungsstörung und zahlreichen Erkrankungen eingesetzt werden kann. Z.B. bei zentralen Koordinationsstörungen, cerebralen (das Großhirn betreffend) und peripheren (die Nervenbahnen betreffend) Lähmungen. Bei entwicklungsverzögerten, motorisch inaktiven Kindern, bei Haltungsasymmetrien, oder bei einer drohenden Spastik ist diese Therapie sehr hilfreich. Orthopädische Erkrankungen wie Skoliosen, Hüftdysplasien und Haltungsschäden werden ebenfalls erfolgreich therapiert. Bei Frühgeborenen hat die Vojta-Therapie besonders in den ersten Lebensmonaten große Erfolge zu verzeichnen.
Während der Therapie werden in bestimmten Ausgangsstellungen Auslösezonen am Körper berührt und der Patient (das Kind oder der Erwachsene) reagiert mit einer vom Therapeuten erwarteten Bewegung. Durch eine liebevoll, konsequente Ausführung der Therapie 2-4 Mal pro Tag entsteht eine besonders enge Beziehung zwischen Mutter/Vater und Kind. Man kann die Therapie von der Geburt bis ins hohe Alter anwenden. Je jünger der Patient ist, umso größer sind die Erfolge auf Grund der besonderen Plastizität und Anpassungsfähigkeit des Gehirns. Neben der Therapie schuf Prof. Dr. Vojta eine Entwicklungsdiagnostik, die heute zu den Standarduntersuchungen in kinderärztlichen Praxen gehört.
Literatur: Kinder mit cerebralen Bewegungsstörungen 2 – Johanna Seeländer Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V.